Warum das Evangelium keine Religion ist …

Bevor wir anfangen: Was bedeutet denn "Evangelium"? Evangelium (vom griech. ευαγγελιoν) bedeutet übersetzt "Gute Nachricht" oder "Frohe Botschaft". Diese "Frohe Botschaft" beinhaltet das Wirken, den Tod und die Auferstehung Jesu, die dem Menschen Erlösung und Rettung bringt. Daher werden auch vier Bücher des neuen Testamentes (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes) als Evangelium bezeichnet, da diese das Wirken Jesu auf der Erde beschreiben.

Nun, diese Frohe Botschaft ist sehr wohl die Grundlage der Religion Christentum; doch hat sich Jesus Christus jemals selbst als Anhänger des Christentums bezeichnet? Selbstverständlich nicht, wie sollte er auch, ist das Christentum ja auch erst aus ihm entstanden. Doch hat der Menschensohn eine Religion gegründet, befürwortet er sie? Ist Jesus Christus religiös?

Ein Mensch, der allsonntäglich den Gottesdienst besucht, wird von der breiten Öffentlichkeit meistens als "religiös" bezeichnet. Von dir auch? Nun wollen wir mal ein wenig Sprachforschung betreiben:

Das Wort Religion stammt von dem lateinischen religio (= Gewissenhaftigkeit, Gottesfurcht), das sich wohl von dem Verb re-ligiare (= an-, zurückbinden) herleitet.

Diese Anbindung wird im wesentlichen durch zwei alle Religionen kennzeichnende Charakteristika versucht: durch mancherlei menschlich ersonnene Vorschriften (z. B. Opferriten) und durch für wichtig erachtete Gegenstände (z. B. Buddhafiguren, Gebetsmühlen, die Kaaba in Mekka). Als Religion bezeichnet man also alle menschlichen Anstrengungen, zu Gott zu kommen. Beim Evangelium hingegen ist es umgekehrt: Gott selbst handelt und kommt auf den Menschen zu. Als Konsequenz bezeichnen wir den biblischen Weg nicht als Religion.

In eigenem Denken und Wollen haben alle Völker eine solche Rückbindung an Gott gesucht und entwickelten dabei die unterschiedlichsten Religionen.

Der Unterschied

Hier nun sechs markante Unterschiede zwischen den Religionen und dem Evangelium, zusammengetragen vom Naturwissenschaftler Werner Gitt:

1. In allen Religionen versucht der Mensch, sich durch seine Handlungen zu erlösen. Zum Erlösungswerk auf Golgatha kann der Mensch jedoch nichts beitragen. Im Evangelium von Jesus Christus wendet sich Gott zu uns, und wir gelangen zu der Gewissheit, dass uns nichts scheiden kann "von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn" (Römer 8,39).

2. Die prophetischen Ankündigungen des Heilsbringers im Alten Testament erfüllten sich wortwörtlich. In keiner Religion gibt es derartige Prophetien und ihre exakte Erfüllung (->Prophetien).

3. Gott hat alle Religionen als Götzendienst und Zauberei verurteilt. Keine der vielen Religionen hat rettenden Charakter. Würde es eine solche geben, hätte Jesus nicht den bitteren Kreuzestod sterben müssen.

4. Gott beglaubigte das Opfer Jesu Christi durch dessen Auferstehung von den Toten (Römer 4,24-25). Alle Religionsgründer sind gestorben und im Tod geblieben. Jesus sagte jedoch: "Ich lebe, und ihr sollt auch leben" (Johannes 14,19).

5. Die Religionen gehen von einem falschen Menschenbild aus und zeichnen ein falsches Gottesbild. Nur die Bibel sagt uns, wer wir sind und wer Gott ist.

6. In keiner Religion verlässt Gott den Himmel, um den Menschen zu erretten. In Jesus wurde Gott Mensch (Johannes 1,14).

Jesus Christus ist darum die grosse göttliche Alternative zu allen anderen Religionen. Durch ihn werden alle menschlichen Versuche, selig zu werden, verworfen. Nur er ist der Weg zu Gott (Johannes 14,6).


Fazit: Jesus Christus war also weder religiös, noch ist er ein Religionsstifter oder ein Religionsführer