Der Koran und die Bibel - die Unterschiede

Islam und Christentum sind "abrahamitische Religionen", also Religionen, die sich auf Abraham als Stammvater berufen. Ausserdem erzählt auch der Koran recht ausführlich von den ersten Menschen im Paradies, von Mose und dem Durchzug durch das Meer ebenso wie von Jesus, Maria oder Johannes. Allerdings ist nicht automatisch alles gleich, was gleich klingt. Vieles im Koran hört sich im ersten Moment ganz ähnlich wie in der Bibel an, da oft dieselben Begebenheiten erzählt und dieselben Begriffe gebraucht werden. Im Koran ist z. B. häufig von der Barmherzigkeit Gottes die Rede, von Sünde und Vergebung, vom Letzten Gericht und dem Paradies. Ob damit aber auch inhaltlich dieselben Aussagen gemacht werden, ist eine ganz andere Frage.
Hier nun eine Auflistung der grössten sich widersprechenden Kernaussagen in der Kurzform:

Koran

Bibel

1. Gott ist zwar der Schöpfer der Welt und des einzelnen Menschen, aber er ist transzendent, d. h., von der Schöpfung getrennt. Es gibt keine Brücke zwischen ihm und der Schöpfung.

1. Gott schuf die Menschen als sein Ebenbild und Gegenüber. Er offenbart sein Wesen in der Schöpfung. Er legt sich durch seine Verheissungen fest. Jesus ist die Brücke zwischen Gott und Mensch (Johannes 14,6).

2. Adam sündigte im Paradies, indem er die verbotene Frucht ass, aber dies hatte keine weiteren Folgen für die Beziehung zwischen Gott und Mensch in der Zukunft: Im Islam gibt es keinen Sündenfall und keine Erbsünde.

2. Adam übertrat Gottes Gebot im Paradies und brachte damit die Sünde, den Tod und die Trennung von Gott für alle Menschen in die Welt. Versöhnung mit Gott ist nur durch Jesu Tod möglich (2. Korinther 5,18-19.

3. Der Mensch ist bei seinem Handeln in der Lage, sich zwischen Gutem und Bösem zu entscheiden. Er soll sich als Muslim für das Gute entscheiden und das Böse meiden. Wenn er dennoch sündigt, betrifft er damit Gott nicht. Er sündigt in erster Linie gegen sich selbst.

3. Der Mensch ist böse und kann von sich aus nichts Gutes vor Gott tun, und nichts, um vor Gott seine Schuld wieder gut zu machen. Seine einzelnen Sünden richten sich immer direkt gegen Gott (Römer 3,10-12). 

4. Der Mensch kann durch gute Werke und das Einhalten der Gebote Gott gefallen. Der Mensch ist nicht grundsätzlich von Gott getrennt.

4. Der Mensch kann Gott nicht durch Werke erreichen. Der Versuch, das Gesetz zu erfüllen, bringt ihn nur noch tiefer in die Sünde. Der Mensch ist durch die Erbsünde getrennt von Gott (Römer 3,20).

5. Jesus wurde von Gott durch sein Wort ("Sei!") erschaffen und durch Gottes Macht in Maria versetzt. Er ist jedoch nur ein Mensch.

5. Jesus wurde vom Heiligen Geist in Maria gezeugt und ist wahrer Mensch und wahrer Gott (Gottes Sohn) zugleich (Lukas 1,35). 

6. Gott hat keine Kinder. Jesus darf nicht als Gott verehrt werden. Der Glaube an die Dreieinigkeit ist heidnisch und Vielgötterei. Mehrere Götter zu verehren ist die schlimmste, unvergebbare Sünde im Islam.

6. Jesus ist Gottes Sohn und Gott selbst. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind ein einziger dreieiniger Gott (Johannes 1,1-2).

7. Der Koran wirft den Christen vor, drei Götter, nämlich Gott, Jesus und Maria anzubeten. So war Muhammad vermutlich von Christen seiner Zeit die Dreieinigkeit beschrieben worden.

7. Die Dreieinigkeit besteht aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Maria war ein Mensch und hat keinen Anteil an der Dreieinigkeit (Matthäus 28,19). 

8. Jesus war einer der wichtigsten Propheten der Geschichte. Mohammed ist jedoch grösser als er. Das Kommen Mohammeds wird im Alten Testament durch Mose und Jesaja und im Neuen Testament durch Jesus angekündigt.

8. Jesus kam als der im Alten Testament verheissene Erlöser und Retter in die Welt. Er ist als Sohn Gottes der höchste Prophet und kündigte das Kommen des Geistes Gottes als Tröster an (Johannes 14,16).

9. Jesus ist nicht gekreuzigt worden und nicht auferstanden. Eine Kreuzigung wäre eine schmachvolle Niederlage für Jesus gewesen. Es ist grundsätzlich unmöglich, stellvertretend Erlösung zu erwirken. Über Jesu Tod macht der Koran keine klaren Angaben. Wahrscheinlich entrückte Gott ihn vor seinen Feinden, und ein anderer wurde an seiner Stelle gekreuzigt.

9. Jesus starb nach dem Willen seines Vaters am Kreuz, er wurde ins Grab gelegt und stand am dritten Tag von den Toten auf. Durch die Kreuzigung errang er den Sieg über Sünde und Tod und erwirkte stellvertretend die Erlösung der Menschen (1. Petrus 1,18-19).   
 

10. Muhammad ist der letzte und wichtigste Prophet (das 'Siegel' der Propheten). 

10. Muhammad ist ein falscher Prophet, dessen Lehren im Gegensatz zu den Kernaussagen des Alten und Neuen Testamentes stehen (Apostelgeschichte 10,43).

11. Der Koran ist das reine unverfälschte Wort Gottes; eine Abschrift des himmlischen Buches. Das Alte und Neue Testament ist mit der Zeit verfälscht worden und daher nicht verlässlich (Aussage vieler Moslems, nicht des Korans). Der Koran korrigiert das Alte und Neue Testament.

11. Die Bibel ist Gottes zuverlässiges Wort an uns. Der Geist überwachte ihre Niederschrift. Die Bibel wird durch nichts korrigiert und bleibt in Ewigkeit Gottes Wort (Offenbarung 22,18). 

12. Der Koran ist Mohammed durch Vermittlung des Engels Gabriel direkt von Gott eingegeben worden ohne Beteiligung der Persönlichkeit Mohammeds. Damit ist seine Unverfälschtheit garantiert.

12. Die Bibel ist von Gott "eingehaucht", die Persönlichkeit der Schreiber jedoch nicht ausgeschaltet; sie spiegelt sich deutlich in den verschiedenen biblischen Büchern wider (2. Timotheus 3,16).

13. Glaube bedeutet, Gott anzuerkennen, ihm Dankbarkeit zu erweisen und seine Gebote zu halten.

13. Glaube bedeutet, seine Schuld und Verlorenheit einzusehen, Jesu Erlösung für sich anzunehmen und aus der Kraft des Heiligen Geistes zu leben. 

14. Im Jüngsten Gericht kann vielleicht Mohammed noch für seine Gemeinde Fürsprache einlegen.

14. Jesus ist der Mittler, der für seine Gemeinde bei Gott um Fürsprache bittet. 

15. Sünde betrifft Gott nicht, sondern richtet sich immer in erster Linie gegen den Menschen, der sie begangen hat.

15. Sünde richtet sich zuerst gegen Gott; der Mensch leidet zusätzlich unter ihr. 

16. Es gibt sündlose Menschen, nämlich die Propheten, die Allah zu den Menschen gesandt hat.

16. Es gibt keine sündlosen Menschen (Die einzige Ausnahme ist Jesus).

Diese 16 Punkte sollten genug klar aussagen, dass weder Islam und Christentum den selben Gott haben, noch der Koran die Bibel bestätigt (wie es im Koran aber geschrieben steht; siehe Der Koran über die Bibel).